Chronik

Vereinsgeschichte - 1847 bis Heute

1847 - Gründungszeit

Die nationale Aufbruchstimmung in der deutschen Geschichte zwischen Wiener Kongress und der Märzrevolution von 1848 hatte auch in Weißenhorn Auswirkungen. Eine davon war - wie in vielen Orten Deutschlands - die Gründung eines Turnvereins. Der Goldschmied Nikolaus Kurz, zur Vervollkommnung seiner Kenntnisse und Fertigkeiten in der Goldschmiedestadt Pforzheim, hatte dort auch Zugang zu dem frisch-fröhlichen Kreis der 1834 gegründeten Turngemeinde von Pforzheim. Die Erinnerung an schöne Stunden führten ihn auf seinem Heimweg nach Heilbronn, wo in den Tagen vom 1. - 4. August 1846 das 2. Schwäbische Landesturnfest gefeiert wurde, das mehr als 1000 Turner zusammenführte. Die Welle turnerischer Begeisterung, die dieses Fest trug, erfasste den jungen Nikolaus Kurz so sehr, dass er - der Chronik zufolge - gelobte, diesen edlen Funken in die Heimat mitzunehmen. An ihm wollte er die Herzen der jungen Weißenhorner entzünden, sie entflammen für das hohe Ideal der Körperertüchtigung, das 1811 von der Hasenheide bei Berlin seinen Ausgang genommen hatte.

Doch die Turnbewegung war weitaus mehr, als Leibeserziehung. Das liberale und vor allem nationale Gedankengut, das sie trug, brachte sie in die Nähe der burschenschaftlichen Bewegung und somit in ernsthaften Gegensatz zu den politischen Idealen der herrschenden, auf der Bewahrung alten Herkommens bedachten, adligen Elite. Nach dem Wartburgfest von 1817 und der Ermordung des konservativen Schriftstellers und Politikers August von Kotzebue 1819 durch den Student - und Turner! - Karl Sand, hatten die Turner ebenso wie andere liberale Strömungen unter der konservativen Restaurationspolitik des Fürsten Metternich zu leiden. Verfolgung, Verbot öffentlichen Turnens und schließlich eine allgemeine Turnsperre 1820 waren die Folge. 'Turnvater' Friedrich Ludwig Jahn wurde der Mittäterschaft an der Ermordung Kotzebues bezichtigt, 1819 verhaftet, 1825 jedoch wieder freigesprochen. Dennoch befand er sich bis 1840 in polizeilichem Gewahrsam. Erst 1842 wurde das Turnen wieder offiziell zugelassen und erlebte eine grandiose Wiedergeburt, deren leuchtendes Fanal das Heilbronner Turnfest von 1846 darstellte: aus allen Teilen Deutschlands kamen die zahlreichen Abordnungen, der durch alle Wirren der Zeit glücklich geretteten Turnvereine.

Als Nikolaus Kurz bei diesem Ereignis mit dem Kaufmann Wilhelm Pfänder, dem nachmaligen Turnwart des Turnerbundes Ulm 1846, bekannt wurde, und dieser ihn in seinem Entschluss bestärkte, gab es für Kurz keine Bedenken mehr. Er rief 20 Männer zusammen und erzählte ihnen vom Turnerleben, seinem Frohsinn, seiner Schönheit, seinem Zweck und seinem Reichtum. Der Funke hatte gezündet: Weißenhorns Turnverein wurde am 10.11.1847 ins Leben gerufen. Nikolaus Kurz wurde sein 1. Vorstand, Postexpeditor Mayer und Maler Hans Erhard die ersten Turnwarte. Die weiteren Gründungsmitglieder waren Ludwig Stiegele, Hans Haberes, Xaver Holl, Michael Kollmann und Anton Rau. Doch dem jungen Verein wurde vielerorts mit Skepsis entgegengetreten. Man hatte sich gegen öffentliche wie heimliche Widerstände, Verdächtigungen und Verleumdungen zur Wehr zu setzen. Aber Kurz und seinen Getreuen gelang es, sich durchzusetzen. Ein brüderlicher Zug ging durch die junge Turngemeinde und ließ sie fest zusammenhalten. Gemeinsame Wanderungen, geselliges Beisammensein, Anregungen in gegenseitigem Gedankenaustausch und Pflege des Gesangs verknüpften die Turnbrüder noch enger miteinander. Ihr korrektes Auftreten, ihr tadelloses Betragen und ihr einwandfreies Benehmen ließen engstirnige Voreingenommenheit bald mehr und mehr schwinden, ja sogar einem gewissen Wohlwollen Platz machen. Selbst an Unterstützung fehlte es nicht mehr. So konnte schon 1849 mit der Anfertigung einer Fahne begonnen werden, die im gleichen Jahr unter der kundigen Hand von Frl. Karolina Harder, einer Pflegetochter von Goldarbeiter Gäppel, fertiggestellt wurde.

In den Strudeln und Wirren der Sturmjahre 1848/49 distanzierte sich der Turnverein von jeglicher Parteipolitik ebenso, wie auch in den späteren Jahrzehnten. Dennoch fiel der noch junge Verein im Jahre 1850 unter die generell verfügte Auflösung politischer Vereinigungen. Als Vorstand Kurz mit der Führung einer Abteilung der in damaliger Zeit gegründeten Bürgerwehren betraut wurde, verzichtete er, dessen Rat im städtischen Kollegium beachtliches Gewicht hatte, lieber auf die Vorstandschaft im Turnverein, als sein Werk in den Ruf irgendwelcher Zweideutigkeit zu bringen. Er trat zurück.

Der Turnverein von 1863 - 1919

Sein Nachfolger Hans Erhard verstand die junge Schar zusammenzuhalten. Die erste Ausfahrt der Weißenhorner Turner führte sie zum 3. Schwäbischen Landesturnfest nach Ulm, wo sie zum ersten Mal ihre heimlich mitgeführte Fahne unter großem Jubel entfalten konnten. "Lustig ging's zu, die Rosse blitzblank geschirrt, die Wagen mit Grün geschmückt und freudig klangen die Turnerlieder. Bald waren sie überall ob ihrer fröhlichen Fracht eine beliebte Erscheinung", vermerkte der Chronist. Auch in Weißenhorn machte sich dieser Auftrieb ausgehend von dem Coburger und den nachfolgenden Turnfesten bemerkbar, wenn auch die wiederholten Versuche, das regelmäßige Turnen aufzunehmen, vorerst am Mangel geeigneter Persönlichkeiten zur Erteilung eines geordneten Turnunterrichts scheiterten. Der damalige Bürgermeisters Friedrich Klöpfer hat dem Vorstand Hans Erhard diese nötige Unterstützung gegeben. Seit 1863 sehen wir dann Weißenhorns junge, dynamische Kräfte bei zielstrebiger, turnerischer Arbeit den Grundstock legen für die kommenden beachtlichen Erfolge einer sportlichen Breitenarbeit, die mit soviel Hingabe, Fleiß und Eifer betrieben, zu stolzen Höhepunkten führen musste. Bis 1877, also 27 Jahre lang, hat Hans Erhard den Verein durch alle Fährnisse der damals politisch bewegten Zeit geführt.

Ein Jahr leitete Karl Kircher den Verein, doch bereits 1878 übernahm Heinrich Adam, selbst begeisterter Turner, die Vereinsleitung. 1880 entsandte der Verein zwei Mitglieder zum 5. Deutschen Turnfest in Frankfurt: Heinrich Adam und F. Weißenhorner. 1881 trat der Verein dem neugegründeten Iller Donau Turngau bei. Beim 4. Gauturnfest in Weißenhorn im Jahre 1885 konnten erstmals Siege durch Turnwart Luitpold Gaiser und Turnbruder Mack geholt werden. Zu diesem Turnfest hatten bereits 10 Vereine gemeldet. Bei der Fahnenweihe in Altenstadt am 3. Juli des gleichen Jahres ging der erste turnerische Wettkampf um den Eichenkranz vor sich.

Von 1887 bis 1890 hatte Luitpold Gaiser das Vereinssteuer in fester Hand. Unter Leitung seines Nachfolgers, des Färbermeisters Xaver Reißler, trug das eifrige Üben der aktiven Turner bereits wohlverdiente Früchte. Allgemeine sportliche Betätigung mit Freiübungen und Riegenturnen waren zu dieser Zeit oberste Aufgaben. Der Kontakt mit anderen Vereinen im Iller Donau Turngau war sehr rege. Gauwanderungen und Turnfahrten nach Vöhringen, Illertissen, Babenhausen, Buch, Ichenhausen, Neu-Ulm, Illereichen und Burgau sind vermerkt.

Ein Jahr nach dem 50 jährigen Gründungsjubiläum hat jedoch eine Kontroverse mit der Lokalschulkommission wegen dem Verbot des Turnunterrichts für fortbildungspflichtige Zöglinge zum Rücktritt Reißlers geführt.

Der Spenglermeister August Strobel und nach ihm der Messerschmied Friedrich Wagner füllten die Lücke, bis im Jahre 1903 ein "bewährter, turnerischer Kämpe", wie der Chronist vermerkt, der Zinngießermeister Alois Mareis die Vorstandschaft übernahm und in selbstloser Weise um die Weiterentwicklung des Vereins und die Schaffung eines eigenen Turnerheims bemüht war.

Um die Jahrhundertwende erreichte die Zahl der Turnenden eine bisher nicht gekannte Höhe von 77 Aktiven. Beim 10. Deutschen Turnfest 1903 in Nürnberg war der 42. Sieg von Josef Minholz unter 1400 der besten Sechskämpfer ein Markstein in der bisherigen Erfolgschronik. In dieser Zeit war auch der Name Wilhelm Glöckler ein Begriff für sportliche Leistungen. Beim 3. Schwäbisch-Bayerischen Bezirksturnfest in Augsburg meldete der Verein 18 Teilnehmer und auf dem Meldeformular ist folgender Vermerk: "Anreise von 12 Teilnehmer mit der Bahn, 6 Teilnehmer kommen mit dem Fahrrad". Nach der Erbauung der langersehnten Turnhalle im Jahre 1908 wurde das 19. Gauturnfest gefeiert und 17 Vereine mit 16 Fahnen und ca. 700 Aktiven beteiligten sich an dieser Feier. Die Turnhalle, das Fest, alles zusammen war für den Turnverein Weißenhorn ein enormer Auftrieb. Alois Mareis übergab sein Amt im Jahre 1909.

Sein Nachfolger Franz Hinträger leitete den Verein durch die schwere Zeit des ersten Weltkriegs und der Weimarer Republik bis zum Jahre 1932. Der damalige 2. Vorstand M. Stölzle "betreute" von der Heimat aus die Mitglieder des Vereins, die als Soldaten an der Front waren und viele Feldpostkarten - mit einem Dankeschön für die lieben Grüße und Geschenke - sind im Archiv des Vereins vorhanden. 13 aktive Turner haben ihre Heimat nicht mehr wiedergesehen.

Der Turnverein von 1920 - 1938

Völlig unerwartet nahm nach dem Ende des 1. Weltkrieges das turnerische Leben einen ungeahnten mächtigen Aufschwung.

1919 gründete Turnwart Josef Mareis die erste Frauenriege, die bald ihrer einzigartigen Erfolge wegen über die Grenzen der Heimat hinaus von sich reden machte. Weißenhorner Turnerinnen kamen beim ersten Frauen-Gauturnen in Memmingen erstmals zu Lorbeeren und beim 1. Bayerischen Frauenturnen in Neuburg im Jahre 1927 errangen sie die höchste Bewertung. Deutsche Turnfeste, Landesturnfeste, Gau- und Bezirksturnfeste sahen Weißenhorns Turner von Sieg zu Sieg eilen.

1934 beim Bayerischen Landesturnfest in Nürnberg erreichte die Männer-Musterriege unter Josef Mareis, den 1. Rang. Ebenso erfolgreich war die Mannschaft beim Kreisturnfest in Memmingen und die Staffeln der Leichtathletik. Josef Maier genannt "Jodel" war ein außergewöhnlich begabter Läufer und Berichten zufolge absolvierte er die 100 m in 10,8 Sec. Noch einmal vor dem 2. Weltkrieg lassen 3 Weißenhorner Turner aufhorchen. Beim Deutschen Turnfest 1938 in Breslau errangen Karl Aumann im gemischten 12-Kampf den 22., Anton Kollmann im gemischten 10-Kampf den 30. und Hans Kräß den 40. Preis.

Der Chronist:
"Die vorzügliche turnerische Arbeit in dieser Epoche und die großartigen Erfolge der Weißenhorner Turnerinnen und Turner in regionalen und überregionalen Wettbewerben sind sicher nicht nur ein Verdienst des Vorstandes, sondern ebenso das seiner hervorragenden Turnwarte in diesen 23 Jahren."

Nationalsozialismus und Kriegszeit

Nach dem Rücktritt von Franz Hinträger und dessen plötzlichem Tod ein Jahr später erfolgte die nationalsozialistische Gleichschaltung. Die neuen Machthaber sahen in der Turnerschaft den Sammelherd der Reaktion.

Fabrikant Anton Laupheimer bekannte sich frei und offen zum alten Turnerideal und übernahm, einstimmig gewählt, die Vorstandschaft. Im Frühjahr 1934 wurde er durch diktatorische Anordnung als nicht tragbar für die nazistischen Künder des 'Tausendjährigen Reichs' abgesetzt. Zwei Jahre später war Herr Laupheimer sen. Durch den Beschluß einer Mitgliederversammlung und mit Zustimmung des Ältestenrates zum Ehrenvorsitzenden des TV Weißenhorn ernannt worden. Diese Ernennung musste jedoch aufgrund einer Verfügung des Gausportführers der NSDAP rückgängig gemacht werden. Die Aushändigung einer Ehrenurkunde durfte nicht erfolgen.

Josef Hartung, der Turner, der immer da war, wenn man ihn brauchte, sich aber bescheiden im Hintergrund zu halten wusste, wurde neuer Vorstand. Unter ihm lief der Gleichschaltungsrummel des nazistischen Totalitätsanspruches auf vollen Touren. Alle sporttreibenden Vereine wurden in einem Reichsbund für Leibesübungen zusammengefasst, was praktisch das Ende der freien Deutschen Turnerschaft bedeutete.

1937 wurde bei einer außerordentlichen Generalversammlung Dr. Braun mit dem Vorstandsamt betraut. Als 2. Vorstand wahrte Turnwart Anton Kollmann die turnerischen Belange. Nach seiner Einberufung übernahm Ehrenoberturnwart Josef Mareis vertretungsweise die Geschäftsführung.

Der 2. Weltkrieg stoppte jegliche Vereinsarbeit und viele sahen erst jetzt, wie der Sport durch politische Macht missbraucht wurde. Jede Ausführung einer Vereinsarbeit wurde untersagt. Die Turnhalle wurde zur Zwangseinquartierung einer Reserveflack-Abteilung beansprucht. Im letzten Kriegsmonat Mai 1945 besetzten amerikanische Truppen die Halle bis Februar 1946. Danach wurde die Turnhalle Kreisflüchtlings-Auffanglager. Erst zu Beginn des Jahres 1947 konnte der Verein die Halle wieder in seine Obhut nehmen und den Turnbetrieb neu beginnen.

Das Jahr 1946

Jetzt galt es für die Sportvereine, nach dem Irrweg, der in die Katastrophe geführt hatte, einen völligen Neubeginn zu unternehmen. Ehrenoberturnwart Josef Mareis nahm die Zügel in die Hand und beantragte am 23.3.1946 bei der amerikanischen Militärregierung die Genehmigung zur Abhaltung einer Zivilversammlung mit dem Ziel der Wiederbelebung unseres Vereins. Der Antrag an das Landratsamt Neu-Ulm für die Wiederaufnahme der Vereinstätigkeit erfolgte am 29.3.1946.

Am 25. 1.1947, bei einer ordentlichen Hauptversammlung, brachte der Vorsitzende die entworfenen, von der amerikanischen Militärregierung anerkannten neuen Satzungen zur Kenntnisnahme mit. Der Inhalt sowie die Namensänderung des Vereins in

Turn- und Sportverein 1847 Weißenhorn e. V. in Weißenhorn

wurde von der Versammlung einstimmig gebilligt. Die neue Vorstandschaft setzte sich wie folgt zusammen:

  • 1. Vorsitzender: Alfons Laupheimer
  • 2. Vorsitzender und Kassier: Karl Happle
  • Schriftführer: Valentin Härmann
  • 1. Turn- und Sportwart: Karl Aumann
  • 2. Turn- und Sportwart: Alfons Mareis

Ziel war es nun, den Sport sowie die gesellschaftliche Verpflichtung des Vereins neu zu beleben und anzukurbeln.

Jubiläumsjahr 1947 - 100 Jahre TSV

100jähriges Gründungsfest am 15. 16. und 17. August. 

"Man feiert nur einmals ein hundertjähriges Jubiläum!"

Das war der Leitgedanke, der über aller Vorbereitungsarbeit zum Fest stand. Entweder feiern wir es im engsten Kreise der Mitglieder des Jubelvereins, oder aber treten wir mit unserem Wollen und Wirken heraus an die breite Öffentlichkeit, rufen unsere Nachbarvereine und verbinden das Jubiläum mit der Durchführung turnerischer und leichtathletischer Wettkämpfe. Man war sich dabei der Vielzahl der fast unüberwindlichen Schwierigkeit voll und ganz bewusst und war sich eins im Willen, diese zeitbedingten Schwierigkeiten zu meistern. Der Chronist schrieb über die Lage: 

"In dieser Zeit war mitmachen alles und mit einem Sack Mehl und Heringssemmel konnte das Fest über die Bühne gebracht werden."

Die verschiedenen Ausschüsse arbeiteten auf vollen Touren oft bis tief in die Nacht hinein. Da wurden die eingegangen Meldungen, deren Zahl ständig zunahm, um schließlich die kaum erwartete Höhe von nahezu 1200 Wettkampfteilnehmern aus 49 Vereinen zu erreichen, gesichtet, Wettkampfordnungen aufgestellt und Bewertungsgrundlagen ermittelt, Fragen der Unterbringung und Betreuung der Gäste geklärt, das Festprogramm besprochen und aufgestellt, der Festverlauf in seinen reichhaltigen, vielseitigen Teilen und seinen zu erwartenden Höhepunkten wieder und wieder eingeteilt. So nur war es auch möglich, dass am Vorabend von Maria Himmelfahrt, dem ersten Festtag, alles, aber auch gar alles startbereit war. Die Teilnehmer waren begeistert, es folgten zahlreiche Dankschreiben an die Vereinsleitung.

"Die herzliche Aufnahme und Betreuung, die besonders uns Weitangereisten zuteil wurde, war - bei der gegenwärtigen Bevölkerungsdichte und Ernährungslage - über alles Lob. Das malerische Städtle mit seiner farbenprächtigen Ausschmückung und Beleuchtung erhöhte unsere Stimmung. Die Vorbereitungen für das Jubelfest und die Wettkämpfe, sowie auch deren Durchführung waren mustergültig. Wir gratulieren Weißenhorns Turnerschaft und seiner rührigen Vorstandsfamilie Laupheimer zu diesem großartigen Erfolg und verbinden mit unserem Dank den Wunsch für weiteres Blühen und Gedeihen im zweiten Jahrhundert."

Am Festabend des 100jährigen Jubiläums empfängt Herr Anton Laupheimer aus der Hand seines Sohnes die ihm verwehrte Urkunde während der NS-Zeit, und wird in Würdigung seiner großen Verdienste zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Jubiläumsjahr 1972

125jähriges Jubiläum, gefeiert mit einem landesoffenen Turnfest am 1. und 2. Juli. "Turnen in Vollendung" zeigten beim Festabend Turner und Turnerinnen unseres Vereins, verstärkt durch Teilnehmer aus der Bayern- und Böweriege. Erster Vorsitzender Alfons Laupheimer, Ehrenoberturnwart Karl Aumann und Jugendturnwart Hans Kräß erhielten das goldene Vereinsabzeichen für ihre großen Verdienste und langjährige Tätigkeit im Verein. In den Turnhallen und auf Sportgeländen traf man am Samstag ein emsiges Völkchen aus 250 Teilnehmern aus ganz Schwaben und dem angrenzenden Württemberg, die ihre Leistungen bei turnerischen oder leichtahtletischen Disziplinen zeigten. Höhepunkt war der Gewinn im Deutschen Zehnkampf durch unseren Weißenhorner Turnfestsieger Helmut Dirr.

150 Jahre TSV in 1997

Grußwort des Präsidenten des BLSV zum 150jährigen Jubiläum des Turn- und Sportvereins 1847 Weißenhorn e.V.:


Herzliche Glückwünsche übermittle ich persönlich und im Namen des Präsidenten des Bayerischen Landes-Sportverbandes dem Turn- und Sportverein 1847 Weißenhorn e.V. zum 150jährigen Bestehen.

In der wechselvollen Geschichte seit seiner Gründung kann der Verein auf eine äußerst erfolgreiche Entwicklung zurückblicken, bei der er immer in erste Linie den Menschen in den Mittelpunkt seiner Bemühungen gestellt hat. Die herausragenden Leistungen, die hier in eineinhalb Jahrhunderten für den Sport und für die örtliche Gemeinschaft erbracht wurden, werden eindrucksvoll in einer bemerkenswerten Ausstellung dargestellt. Diese kulturhistorisch interessante Dokumentation wird, so hoffe ich, im Rahmen der Jubiläumsfeier auch einer breiten Öffentlichkeit den Wert ehrenamtlichen Engagements verdeutlichen, und ich möchte die Gelegenheit wahrnehmen, all denen meinen besonderen Dank auszusprechen, die mit ihrem Einsatz im Turn- und Sportverein 1847 Weißenhorn zu dieser guten Entwicklung beigetragen haben.

Mit seiner breitensportlichen Grundorientierung und einem weitgefächerten Angebot für Sportinteressierte aller Altersstufen greift der Jubiläumsverein mit seinen über 2000 Mitgliedern in sieben Abteilungen auch heute beispielgebend die Interessen seiner Mitglieder und die aktuellen gesellschaftlichen Gegebenheiten auf.

Durch das gute Konzept, in dem auf die fachlich fundierte Herzgruppenbetreuung ebensoviel Wert gelegt wird wie auf die leistungssportliche Förderung und auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, ist die Vereinsarbeit des Turn- und Sportvereins zukunftsweisend, so dass die Perspektive für die weitere Entwicklung ebenfalls vielversprechend ist.

Den zahlreichen Aktiven in den einzelnen Abteilungen und besonders auch der Schauturngruppe, die den Verein schon 1995 bei der Weltgymnaestrada in Berlin vertreten hat, wünsche ich weiterhin viel Erfolg und Freude in dieser traditionsreichen Turn- und Sportgemeinschaft und den Verantwortlichen auch in Zukunft eine immer glückliche Hand und gute Zusammenarbeit bei der Führung des Vereins.

Prof. Dr. Peter Kapustin
BLSV-Präsident